Hauptmenü

Hospiz macht Schule

Unsere Schülerinnen und Schüler informieren sich über Hospizarbeit und Bestattungskultur

Mit dem Sterben und Tod beschäftigen sich Heranwachsende eher selten. An unserer Schule hatten Schüler und Schülerinnen jetzt Gelegenheit, sich mit diesem gesellschaftlichen Tabuthema auseinanderzusetzen, auch über das Leben und Sterben in einem Hospiz. Ihre Informationen über diese Einrichtung zur Pflege Sterbender erhielten die mehr als 60 Schülerinnen und Schüler dabei aus erster Hand von Lucie Kehn, einer ehemaligen Mitarbeiterin des DRK-Hospizes für den Hamburger Süden.

Auf Einladung unserer Schule referierte die Kranken- und Gesundheitspflegerin über ihre Erfahrungen im nur wenige Kilometer von der Schule am Appenstedter Weg entfernt gelegenen Hospiz in Langenbek.

„Anders als es sich die meisten Menschen wünschen, ist nicht das Zuhause, sondern das Krankenhaus der am häufigsten vorkommende Sterbeort“, sagte Kehn. Seit der Jahrtausendwende jedoch fände durch den Hospizgedanken ein Umdenken in der Gesellschaft, in der Pflege und der Medizin über ein würdevolles und humanes Sterben statt. Wie gefragt das Harburger Hospiz ist, in dem seit Gründung 2013 750 Menschen im Alter zwischen 26 und 99 Jahren ihren Abschied vom Leben nahmen, zeigt nicht zuletzt die von Beginn an lange Warteliste. Anders als im stationären Hospiz werden die vom Hospizverein Hamburger Süden e.V ambulant betreuten Menschen während der letzten Lebenszeit zu Hause, im DRK-Hospiz, in Heimen oder in Kliniken durch geschulte ehrenamtliche Mitarbeiterinnen betreut. Kehn wies daraufhin, dass das DRK-Hospiz zudem auch Ausbildungsstätte für Pflegeberufe ist – und beide Einrichtungen dringend Ehrenamtliche suchen.

Der Gedankenaustausch am Ende des Vortrags zeigte deutlich, dass für unsere Schülerinnen und Schüler das Thema „Sterben und Tod“ kein Tabuthema mehr ist, vielmehr spannend und interessant und ein Gebiet, das überraschenderweise sogar sehr viel mit dem Leben zu tun hat. Diese Erfahrung hatten die Jugendlichen gleich zu Beginn ihrer Unterrichtseinheit machen können, als Tobias Siems, Bestatter im Meckelfelder Bestattungsunternehmen Albers, in der Friedhofskapelle über seine Arbeit sprach.

„Wir gehen mit unseren Schülern raus aus der Schule oder bitten Experten zu uns zukommen, auch um auf diese Weise den Unterricht lebendiger zu machen“, sagte unsere Konrektorin Annegret Dittmer-Woitha.